Antrisch - dieses Wort beschreibt einen Umstand. Einen Zustand. Ein Gefühl. Es bedeutet, dass einem etwas nicht geheuer vorkommt. Dass etwas unheimlich ist. Dass man etwas kaum erklären kann. Dass etwas so seltsam ist, dass man kaum Worte findet. Und es doch so gerne weitererzählen möchte. Antrisch, das ist besonders.
„Antrischis Toul“ so heißt die Kulturreihe, die im Sommer 2019 ihren Auftakt hatte.
Die fünf Bildungsausschüsse der Gemeinden Ahrntal und Prettau
erstellten mit den Vereinen vor Ort ein
gemeinsames Programm mit zahlreichen Veranstaltungen
wie Vorträgen, Filmen, Wanderungen, Kulturreisen, Lesungen,
Erzählrunden und Theaterstücken.
Leitfiguren der Veranstaltungen waren die „Antrischen Leute“, die seit uralten
Zeiten in Höhlen und Löchern der Gegend vermutet werden.
Die vielfältigen Veranstaltungen spannten inhaltlich einen Bogen und luden alle Bevölkerungsschichten der beiden Gemeinden zur Teilnahme ein. Es wurden einerseits die breit gefächerten kulturhistorischen Gegebenheiten und geschichtliche Hintergründe beleuchtet, andererseits war Raum für kreative Interpretationen der alten Sagen und Figuren bis hin zum
Entwickeln von neuem „geheimnisvoll - Antrischen“.
Diese Homepage ist nun die Sammlung der Veranstaltungen und Ergebnisse, wobei sich aber gleichermaßen neue geheimnisvolle Fragen öffnen und so, die „Antrischen Leute“, wie auch das „Antrische Toul“ weiterleben, ohne es… wirklich… zu wissen…
Der Flurname „Antisches Loch“ bezeichnet im Tauferer-Ahrntal zumeist ein Felsloch, wo die „Antischen“ („die Verborgenen“) hausen. Oft wird es sich dabei um Knappenlöcher handeln, zumal der Bergbau im Ahrntal schon seit prähistorischer Zeit eine wichtige Rolle gespielt hat.
In der Datenbank „Flurnamen in Südtirol“ (2016) sind folgende „Antische Löcher“, „Entische Löcher“ bzw. „Antrische Löcher“ angeführt:
1. In der Foichtklamme in Weißenbach (Gem. Ahrntal)
2. Im Wald oberhalb Hochlärcha in St. Johann (Gem. Ahrntal)
3. Im Berggelände oberhalb der Notfeldlacke (Gem. Prettau)
4. Beim mittleren Reinbachfall in Ahornach (Gem. Sand in Taufers)
5. Beim Sagelahner/Putzawald in Rein (Gem. Sand in Taufers)
6. Im Wallburgenbach in Kematen (Gem. Sand in Taufers) – „antrisch“
7. Oberhalb der Bacher Albe im Mühlbacher Talele (Gem. Gais) – „entisch“
Des Weiteren gibt es
8. Die „Antischen Köpfe“ am Ursprung des Gissbachs in Ahornach
9. Den Flurnamen „Antischer“ in Großklaus (orografisch rechts)
10. Den „Antischen Freithof“ oberhalb der Steger Albe in Prettau
11. Das „Antrische Bödele“ in der Mösenhofrise oberhalb von Weißenbach
Das Mundartwort „antrisch“ bzw. „antisch“
Adjektiv „antrisch“ bzw. „anterisch“ bedeutet „unheimlich, gespenstisch“. Im Pustertal auch „entrisch“. Im Ahrntal „antisch“ = „unheimlich, heidnisch, vorweltlich“ (in Zusammenhang mit Sagen gebraucht)
Althochdeutsch: antrisk, entrisk, entisk = „alt“, Lehnwort zu lateinisch antiquus
Projekt getragen von:
Bildungsausschüsse Ahrntal
Bildungsausschuss Prettau
Gemeinde Ahrntal
Gemeinde Prettau
Geschichtsverein Ahrntal
in Zusammenarbeit mit
Vereinen der Gemeinde Ahrntal und Prettau